Das kalte Feuer: Top-Limousine mit Leidenschaft
Audi mit neuem ESS und ACHT: Diese Lücke im Audi-Programm war nicht wirklich klaffend, aber sehr schnell im verkümmernden Gasfuß zu spüren, sie schmerzte manchen Fan, und sie darf teuer verkauft werden: Mit 571 PS Höchstleistung, dem Lokomotiven-Drehmoment von 800 Newtonmeter und luxuriöser Sportlichkeit fährt der neue S8 in die Vier-Ringe-Obersteklasse. Um das Fortkommen macht sich der weiter entwickelte 4-Liter-V8 mit Biturbo-Aufladung in der Verbindung zum Universum der 48-Volt-Möglichkeiten verdient. Permanenter Allradantrieb mit dem Quattro-Label, Aktivfahrwerk mit vorauseilendem Gehorsam sowie intelligenter Luftfederung mit Regelung für jedes einzelne Rad und Allradlenkung prägen in dieser ziemlich einmaligen Kombination den S8-Charakter: Im Grenzbereich unterwegs sein und dennoch weder Kontrolle noch Komfort vermissen. Eine Limousine mit diesen Eigenschaften im Kleid des Audi-Coolness-Designs kann nicht billig sein: Wer sich in Richtung 200 000 Euro orientiert, der kann nicht völlig in die Irre fahren. Für die von Diesel-Verfehlungen geschüttelte Marke ist der neue S8 nach dem angekündigten Ende des Ausnahme-Renners R8 mehr als ein High-Tech-Statement. Bei dem viele Details unwichtig werden: Aus dem Stand in 4,0 Sekunden oder in 3,6 auf 100 zu eilen oder im Schnitt nun 10 oder 11 Liter Super oder unter längerem High-Speed 18 oder 25 Liter zu verfeuern, das mag Statistiker interessieren, vorerst wird der neue S8 bei 250 Spitze eingebremst. Auch wenn der Ende 2015 präsentierte und in dieser Form aktuell nicht mehr offerierte Audi S8 Plus mit seinen exzeptionellen 605 PS-Hochleistung nicht übertroffen wird: Auf der neuen Basis von 571 PS und 800 Nm sollte es möglich sein, diesen Schmerz in der Lücke zu ertragen. Vielleicht nicht für immer. (wp) / Fotos Audi