Doppelscheinwerfer und Zukunft unterm Gepäckraum: Subaru 1800 4WD (Foto Subaru Deutschland)

Wählhebel zwischen den Vordersitzen aktiviert den Allradantrieb

Der unerwartete Schnee-Winter 2021 verführte uns zu einer Tollkühnheit: Aus „Wolfis Garage“ hatten wir eine virtuelle Kostbarkeit entnommen. Für eine Fahrt im Schnee wurde der aus dem Jahr 1982 stammende Subaru 1800 4WD entstaubt. Zur Erinnerung an den ersten Hauch von Allrad-Faszination in Deutschland. Mit der viertürigen Stufenheck-Limousine wollten wir ein wenig im Schnee herum tollen und uns der einst als „unglaublich“ definierten Traktionsmöglichkeiten erfreuen.

Wir fanden für unsere virtuelle Probefahrt den legendären Hohlweg – der sonst als akustisches Gänsehaut-Moment bekannt ist, mit Hilfe der Frau des Försters. Trotz des Tauwetters, noch gut gefüllt mit sulzigem Schnee. Nur ein Traktor hatte vor uns seine Stollenspur durchgezogen. Doch der nicht mehr ganz jugendliche Subaru zögerte keine Sekunde: Wir brachten den wassergekühlten Vierzylinder Boxermotor (!) auf etwas höhere Touren und schaltenden den Allradantrieb zu. Das war schließlich die wichtigste Besonderheit der mit 1,62 Meter ein wenig schmal geratenen Limousine. Sie aktivierte mechanisch auf des Fahrers Wunsch durch das händische Bewegen des Wählhebels zwischen Fahrer- und Beifahrersitz den zusätzlichen Hinterachsantrieb. Zudem griff die Geländeuntersetzung ein, im Boden des Subaru rotierte dann die Vorder- und Hinterachse verbindende Kardanwelle und brachte permanent die Motorkraft in das Hinterachsdifferenzial. Etwas ruckelig aber mit ungefährdeter Entschlossenheit schraubte sich der ältere Japan-Allradler durch den Schnee. Er kam in aufrechter Haltung gut durch den verschneiten Hohlweg und durfte dann in Wolfis Garage wieder in der Abteilung für virtuelle Besonderheiten entschlummern.

Als Leistungsmonster konnte der 1,8-Liter-Boxer mit Viergang-Schaltgetriebe nicht antreten, immerhin entwickelte er bei 5200/min ehrliche 80 PS und schon bei 2400/min bäumten sich 135 Nm als maximales Drehmoment auf. Knapp 160 km/h lief damals der real existierende Subaru, das erste Modell der Boxer- und Allrad-Marke im Jahr 1981 auf deutschen Straßen. Im Vergleich zu deutschen Exemplaren der unteren Mittelklasse glänzte der 4,25 Meter lange Subaru-Viertürer mit üppiger Serienausstattung, wie zum Beispiel mit elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage. Neben der Limousine entstanden 5-türiger Station-Kombi und der 3-türige Turismo sowie der Super Station mit erhöhter Dachlinie. Mit seinem Preis von 17 900 DM im Jahr 1982 war der Subaru 1800 Sedan 4WD 4türig kein Billigangebot. Aber er lebte die Spur vor, der Subaru bis heute folgt. Immerhin hat die Marke in Deutschland bis zum Ende 2020 genau 400 417 Fahrzeuge verkauft. (wp.)