Wie die Zukunft fährt, nämlich elektrisch, das wissen die Designer bei BMW. Aber muss sie dabei aussehen wie eine Mure? (Foto BMW) 

Unsere website läuft mit Le-Mans-Start wieder an und wir freuen uns darauf!
Angeblich kommt das Elektroauto voran. Bei BMW elektrisiert der auf rein elektrischen Betrieb konstruierte iX (nach i3 und i8) eine vom Verbrenner (sehr gut) lebende Marke, das SUV-mächtige E-Auto in der 5-Meter- (Länge), Zwei-Tonnen- (geschätztes Leergewicht) und Hunderttausend-Euro-Klasse soll in einem Jahr auf den Markt kommen. Dann fährt es hinter Audi e-Tron (es gibt schon diverse Varianten), Mercedes EQC, Jaguar IPace und Porsche- sowie Tesla-Varianten her. Doch der im klobigen Stil einer gut sortierten Geröll-Mure eingekleidete BMW iX setzt mit künstlich-pragmatischen Fahrfähigkeiten und Hochvolt-Technik sowie einer WLTP-Reichweite von etwa 600 Kilometer auf den laut Marketingstrategen alsbald einsetzenden Elektro-Auto-Boom. Dafür soll dann die Hyper-Niere in der Frontpartie mit ihrem Sensoren-Rudel sorgen. BMW sagt, die Niere diene als „Intelligenzfläche“.

Während BMW den iX in Niederbayern bauen wird, prescht in dem bisher kaum bekannten Grünheide die Gigafabrik des Elon Musk für weitere Strom-Taten von Tesla heran. Mercedes feiert seine vor allem im Innenleben renovierte, zudem noch mehr computerisierte ewige S-Klasse, und BMW pflastert seinem unnötigen „The 4“ nicht nur seinen obszönen Kühlergrill in  die Frontpartie, sondern schraubt darüber auch noch das wohl kurzzeitig vergessene Nummernschild (M-YZ 898). Was dazu die doch so empfindsamen Designer im verschwiegenen Modellierkämmerchen denken? Kein Wunder, dass die einsame Anzeigenmaid im weißen Stiefelchen auf dem linken Kotflügel unter der Brücke so böse guckt: Alles wunderbare Vorgänge in der Welt des Automobils mit kleiner Ironie betrachtet.

Aber aufgepasst: Mit frischem Wind hinter den Ohren, ganz ohne Honig in den Schreibgelenken und ohne Fahrstuhlmusik im Kopf wird www.carsandcritics.de jetzt ins dritte Jahr gelenkt, mit rollendem Start. Wie bisher mit dem Ziel, eine unabhängige, eher emotional empfundene und weniger aktuell definierte website, einfach aus Freude daran, zu betreiben. Das sollte so bleiben, größtmögliche Klick-Relevanz und die „wir durften schon auf dem Beifahrersitz dabei sein“-Aktivität hat uns noch nie bewegt. Es ist eine kleine Gruppe von Interessierten, die zudem eher das ältere Mobil lieben, als die ewigen Neuheiten dienlich zu verkaufen, denen diese website noch immer taugt, aber sich doch entwickeln sollte. Denn nach zwei Jahren des geplanten Probierens in der Praxis war ein update zum Sommer 2020 geplant, um frischere Gedanken und feinere Ideen zu fördern, den Spaß an der ganzen Sache neu zu beleben. Drei oder vier Wochen wollte www.carsandcritics.de sich die kreative Decke über den Kopf ziehen. Im Schlaf hatten wir meist gute Einfälle. Aber dann funkte dieser hässliche Virus dazwischen, es bildeten sich Unsicherheiten im täglichen Umgang, Unterstützer liebäugelten mit dem Altenteil, jeder übte Vorsicht mit der nötigen Mobilität und dann stand eine Renovierung der Redaktionsarbeit an, der Internetanschluss war für Wochen einfach weg, einem Berg von Büchern und Zeitschriften und einem Riesenhaufen von Archivmaterial war die Stirn zu bieten. Jetzt ist es wieder so weit: Es darf auch mal Vollgas sein. Aber niemals ohne Nachdenklichkeit. Und wenn es sein muss, dann stromern wir halt. (wp.)