Irgendwie sind die Helden müde. Bennie Griessel säuft nicht mehr, er will seine Alexa heiraten und traut sich (fast) nicht, der einst mitleidlose Assegai-Kämpfer Tobela heißt jetzt Daniel, ist untergetaucht, grübelt über seine einst tödliche Tätigkeit und hält eine Möbelschreinerstube in Bordeaux sauber. Freilich sorgen im zähen Lauf der 438 Seiten doch noch ein paar dramatische Ereignisse für heftigeres Lesen und Blättern, aber der alte Schwung in dieser geschätzten, knapp-wuchtigen Erzählweise von Deon Meyer ist dahin. Es schimmert im „Beute“-Band stärker denn je eine Art von bekanntem Schema in Aufbau und Ausdruck durch und – noch schlimmer – der Leser ist in Gedanken der Handlung voraus und er begegnet neben den beiden tapferen und taffen Polizeikräften Griessel und seinem Kollegen Vaughn Cupido keinen Akteur, bei dem es lockte, ihn mit Empathie zu begleiten. Vielleicht ist der Autor auch ein bisschen müde. Deon Meyer, „Beute“, Verlag rütten & loening, mit Glossar 444 Seiten, 20 Euro. (wp. )