Eine ungeplante Begegnung, aber mit Erinnerungen
Am Eingang Ost des Stuttgarter Messegeländes treffe ich Walter Röhrl. Wir kennen uns seit 1980, als ich (Redaktions-Volontär in Regensburg) ihn (Rallye-Weltmeister auf Fiat) treffen durfte. Später kreuzten sich unsere Wege erneut: 1983, bei der wunderbaren, verschollenen Marke Lancia – ich als Pressereferent (stolz) und er als Vizeweltmeister (auf Lancia Rally 037). In Stuttgart auf der Retro Classics 2020 ging der Blick des sportlichen „Langen“ indes noch viel weiter zurück, bis in die Anfänge seiner grandiosen Laufbahn.
Dazu findet sich auf dem Stand des Porsche Clubs ein Plakat mit diesem Info-Text:
Evolution Walter Röhrl – Vor 50 Jahren nahm alles seinen Anfang
„Merk Dir eines: Spare und kauf Dir erst ein Auto, wenn Du Dir ein gscheits Auto leisten kannst. Und das ist ein Porsche!“ (Michael Röhrl – älterer Bruder).
Walter Röhrl erfuhr schon als 11jähriger die Leidenschaft für die Marke Porsche, als ihn sein Bruder regelmäßig in seinem Porsche 356 mitnahm. Der junge Walter war merklich beeindruckt. Und er sparte tatsächlich, lebte mit Entbehrungen, und das in der Jugendzeit. Ähnlich einer genetischen Variation prägte der Begriff Porsche sodann das Leben des jungen Walter Röhrl. Mit 18 richtete er sich seinen ersten eigenen Porsche 356 her. Es begann die Mobilität des Walter Röhrl: mit einem Porsche. Bald kam die erste Berührung mit dem Motorsport und 1970 wurde ein Porsche 911 S zum Rallyeauto gemacht. Als Nobody machte sich Walter damit auf zur Rallye Bavaria 1970, vorletzter Lauf zur Deutschen Meisterschaft, mit Start in München. Die gesamte deutsche Rallye-Elite war am Start. Um so größer war die Überraschung, als die Startnummer 7, ein roter Porsche 911 S mit Regensburger Kennzeichen, absolute Bestzeiten fuhr. Ein gewisser Walter Röhrl verbläst die gesamte deutsche Rallye-Elite, mit Abstand. Es war der Grund, warum die Macher im Rallyesport aufhorchten und dem jungen Röhrl ab sofort ein Werksauto zur Verfügung stellten. Die Weichen für eine großartige Zukunft im Rallyesport waren gestellt. Und mit dabei: der Porsche 911. (Entdeckt, fotografiert und aufgezeichnet von Claus Witzeck.)