Moderne Diesel-Autos wirken wie Staubsauger: Diesel-Abgase werden mit hohem Aufwand sauberer
Dieselmotoren als Luftreinigungsmaschinen? Ein vor mehreren Wochen von „auto, motor und sport“ veröffentlichter, aufwändiger Test fand, wie so manche Fakten, die für Dieselfahrzeuge entlastend sein können, kaum Beachtung. Doch jetzt sieht das anders aus. Weil nämlich das ARD-Magazin Plusminus die Sache aufgegriffen hat und diese Quelle als seriös und unabhängiger betrachtet werden kann? Dabei bezieht sich der am 25. September ausgestrahlte Beitrag exakt auf die Messungen der Auto-Publikation und dokumentiert diese im Film.
Durchgeführt wurden die Tests im Stand und während der Fahrt von einem weltweit führenden Unternehmen für Abgasprüfungen. Tatsache ist: Wenn es um Feinstaub geht (NOx ist, was andere Tests gezeigt haben bei modernen Dieselfahrzeugen ohnehin kaum noch ein Problem), dann wirken mit optimaler Reinigungsanlage (Partikelfilter/SCR-Kat mit Adblue-Einspritzung) ausgerüstete Modelle quasi wie ein Staubsauger mit Filter: Was vorne als schmutzige Stadtluft angesaugt wird, kommt hinten als gereinigtes Abgas wieder raus. Dabei erreicht die Reinigungswirkung teilweise einen Wert von 90 Prozent. Dies gilt vor allem für Stadtfahrten, teils aber auch über Land – zumindest dann, wenn dort die Luft belastet ist. Nicht verschwiegen werden soll jedoch, dass dann, wenn die Partikelfilter in einem zwar seltenen, aber bestimmten Zyklus abgebrannt werden, die Reinigungswirkung vorübergehend entfällt und so eine leichte Belastung erfolgen kann.
Im TV-Beitrag der ARD wurde zur Prüfung ein allradgetriebener VW Tiguan herangezogen, der im Vergleich mit drei anderen Fahrzeugen (BMW, Citroën, Kia) mit die besten Ergebnisse erzielte.
Hoffen darf man in diesem Zusammenhang auch, dass neuere Benziner, die nun ebenfalls mit Partikelfilter ausgerüstet werden, ähnlich gut abschneiden.
Ohnehin steht für unabhängige Experten wie zum Beispiel für das Gremium der Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften) fest, dass es wichtiger ist, bei der Luft den Fokus auf den Feinstaub zu richten und weniger auf die Stickoxide, da erstere für die menschliche Gesundheit weitaus bedeutsamer sind. Im ams-Text folgerte der Autor: „Bei Feinstaub müßte es also heißen: Diesel raus aus den Garagen, und ab durch die Stadt.“ (wip.)