KINO IM KOPF: AUTOS IM LICHT WERDEN NIE VOM WINDE VERWEHT
… schöner und energischer-verschlossen war sie nie. Romy Schneider mit Yves Montand, Künstler-Samy Frey und unvergesslichen Autos in „Cesar et Rosalie“. Montand will Rosalie nicht verlieren, pflegt lebensgefährliche Überholmanöver, dealt mit altem Eisen und ungewöhnlichen Autos und da ist das unbekannteste Supervehikel aller Zeiten dabei: Als Cesar-Montand zu Rosalie ans Meer fährt (Bretagne?), sie dort mit Frey am Strand trifft, da parkt im Hintergrund formatfüllend der Citroen SM, Produkt hochfliegender Pläne der damals noch extravaganten Franzosen, Anfang der 1970er Jahre das Topvehikel der Avantgarde, mit V6-Maserati-Motor (vier obenliegende Nockenwellen!) und knapp 220 km/h Spitze, aber filigran-anfälliger Technik, Preis in Deutschland etwa 34 000 Mark. Ein Opel Admiral kam für knapp 20 000 Mark. Dessen Radstand war mit 2,84 Meter aber auch elf Zentimeter kürzer als der beim Citroen SM. Und weil sich Rosalie nicht entscheiden kann, wählt sie wahrscheinlich beide, den Eisenhändler und den Künstler, der SM ist zum Filmende nicht mehr dabei. Für rund zehn Euro gibt es die verstörend schönste Romy Schneider aller Zeiten und den skurrilen SM auf DVD. (wp)
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Kinojahr 1976, die “Episode 1“ der Watergate-Story („Die Unbestechlichen“ mit Robert Redford und Dustin Hofmann als Investigativ-Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein … und natürlich mit „Deep Throat“). Auch heute wieder Straßenszenen in Washington DC und New York, liebevoll restaurierte Automobile der 70er Jahre, prachtvoll getäfelte Offices und … diese herrliche Mode! Viel Nostalgie – aber natürlich geht es um Größeres – um Pressefreiheit, Gleichberechtigung und die Verstrickung der Poltik im Vietnam-Wahnsinn. Die Rohrpost rattert, Metteure besorgen den Seitenumbruch, Bedrucktes landet stapelweise in den Kiosken – das ganze Kino duftet nach Bleisatz und Druckerschwärze. „Die Verlegerin“ Kay Graham (Oscar-Collectorin Merryl Streep) obsiegt im Kampf gegen die Nixon-Administration, Chefredakteur Ben Bradley (Oscar-Collector Tom Hanks) kann sich glücklich schätzen, umgeben von starken Frauen und aufrechten Journalisten. Vielleicht fährt er deswegen Fiat 124?! Unbedingt ansehen! (cw)
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… Und schon kommt Bullit frei fliegend im Ford Mustang über die Kuppe in den Hügeln von San Francisco, und Steve McQueen, verzieht keine Miene, Mister Cool, die anderen Kerle sind so frei und donnern in die Tanke, wenn das eine E-Ladesäule gewesen wäre, das wollen wir uns gar nicht vorstellen (Bullit läuft immer wieder im TV, unbedingt…) (wp)
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… der Mann schielt und ist alt und zerstreut und er ist verknautscht und ob er unter seinem Regenmantel schwitzt wie ein Schwein, das wissen wir nicht, aber sein Peugeot 403 Cabrio ist zwar eine alte, rostige Karre aus dem Ende der 1950er-Jahre, aber mit Charakter und treu wie Gold, immer bereit für Inspector Columbo, ein unsterblicher Typ (die Lebensrolle fürSchauspieler Peter Falk. Er starb mit 83 am 23. Juni 2011 in Beverly Hills) und er dachte lieber nach, als sich ein Verfolgungsrennen anzutun, Auto und Detektiv sind alte Schule, gutes Lehrmaterial für die Jugend, Hartnäckigkeit im stylish verwuschelten Regenmantel, alles keine Überflieger, Helden der Einfachheit. (wp)
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Gegen November-Depression: Henry vs Enzo !
Ford GT40: Kein Hochsitz / Foto Ford
Da gibt es nix zu deuteln: am 21. Juni ist Sommersonnenwende – und dann werden die Tage auch schon wieder unaufhaltsam kürzer. Fatal für all diejenigen unter uns, die Lithium nicht allein gegen die drohende Elektrifizierung des Individualverkehrs konsumieren. Spätestens im November werden also dunkle Regenwochen auf uns lauern. Bleibt dennoch Hoffnung?
Aber klar: auf der Kinoleinwand! Einer der spektakulärsten Shoot Outs der Automobil-Geschichte wurde jetzt verfilmt und kommt wohl im November in die Cinemas. Dabei geht es um den größten transatlantischen Infight des Rennsports, der 1963 von einer echten Männerfeindschaft entzündet wurde und der 1966 in eine vierjährige Dominanz der US-Amerikaner beim global wichtigsten Langstreckenrennen mündete: Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Die Story dreht sich um die beiden Alpha-Riesen Henry Ford und Enzo Ferrari , um die Rennfahrer Carroll Shelby und Ken Miles sowie um die legendäre amerikanische Vergeltungswaffe, den bis zu 320 km/h schnellen und nur 102 cm flachen Ford GT40 – bis heute eine automobile Ikone, von der zwischen 1964 und 1968 nur 134 Fahrzeuge gebaut wurden. (cw)
Ford vs Ferrari ist ein Film von James Mangold (Walk the line/Johnny Cash), er basiert auf der Biografie Go Like Hell! In den Hauptrollen Matt Damon und Christian Bale.
https://www.youtube.com/watch?v=SmwnmDsqRQM