Nicht billig, aber unbezahlbar: Steve McQueen trug sie bei Le-Mans-Dreharbeiten

Gibt es eine Uhr, die an coole Typen und brüllende Motoren erinnert? An den Duft von Rennbenzin und an die legendärsten Helden des Motorsports? Klar, das ist die TAG Heuer Monaco, die 1969 auf den Markt kam. Die Monaco war die weltweit erste Automatik und der erste Chronograph mit quadratischem Gehäuse. Unsterblich wurde die Uhr aber erst, als Hollywood-Star Steve McQueen sie 1970 bei den Dreharbeiten zum Film „Le Mans“ trug. Jetzt wird diese legendäre Originaluhr, Ref. 1133, am 12. Dezember vom Auktionshaus Phillips und dem Beratungsunternehmen Bacs & Russo in New York versteigert. Preiserwartung: eine sieben- oder achtstellige Summe – nicht eben wenig, aber eben auch für eine der bedeutendsten Ikonen des Motorsports, der Uhrmacherkunst und der glamourösen Filmwelt, mit einer unglaublichen, authentischen Historie. Bereits im Jahr 2012 hatte der legendäre Zeitmesser schon 650 000 US-Dollar gebracht.

Der Stil der Monaco passte perfekt zur Persönlichkeit des Rennfahrers Michael Delany, den der King of Cool wie sein Alter Ego darstellte. McQueen versuchte auf dem Höhepunkt seiner Karriere, den ultimativen Rennfilm zu drehen. Er nutzte revolutionäre Filmtechnik, um Autos auf der Strecke zu zeigen, während echte Rennfahrer mit hoher Geschwindigkeit fuhren. Der Zuschauer sollte das Gefühl haben, selbst auf dem Circuit zu sein. Die Ausstatter hatten McQueen eine Auswahl an Chronographen gezeigt, die Michael Delany tragen sollte. Seine Wahl fiel erst auf eine Omega Speedmaster – aufgrund der ersten Mondlandung 1969 legendär und beliebt. Der Renndress McQueens trug aber bereits das Heuer-Logo, und so entschied sich McQueen letztlich für die avantgardistische Heuer Monaco. Das vielleicht wichtigste Mitglied der Crew hinter den Kulissen war Haig Alltounian – Chefmechaniker in Le Mans und McQueens persönlicher Mechaniker. McQueen schätzte Alltounian sehr. Seine Aufgabe war es, für die Sicherheit aller am Set zu sorgen. Am letzten Drehtag schenkte McQueen die Heuer Monaco, die während der Dreharbeiten im Einsatz war, Alltounian mit den Worten: „Danke, dass Sie mich all diese Monate am Leben erhalten haben.“ Während Alltounian sich höflich weigerte, das Geschenk anzunehmen, verwies McQueen auf die bereits durchgeführte Gravur „To Haig Le Mans 1970“. Es war die Uhr, die von Steve McQueen getragen wurde, als er den Porsche 917 mit Geschwindigkeiten über 200 mph über die Mulsanne-Gerade peitschte. Haig Alltounian trug die Uhr dann doch rund zwei Jahre, bevor er sie fast fünf Jahrzehnte lang in einen Safe legte. Ein Geschenk aus Dankbarkeit, von Steve McQueen an den Freund und Mechaniker Haig Alltounian, mit Gravur, mit faszinierender Vita. Der werkseitige Originalzustand, das Design und die unglaubliche Geschichte machen diese Heuer Monaco zu einem Juwel jeder Sammlung. Auch wir bei carsandcritics sind gespannt, welchen Preis das edle Stück erzielen wird. (ck)

Beitrag aktualisiert:  Bei 2,2 Millionen Dollar  fiel der Hammer für einen Heuer Monaco Chronograph, den Steve McQueen im Film Le Mans getragen hatte. Damit erreichte das rare Stück bei der Versteigerung durch das Auktionshaus  Phillips das Zehnfache des Schätzpreises und mehr als das Doppelte des bisherigen Rekordpreises aus dem Jahr 2012. Eine andere, längst verblichene Hollywood-Ikone konnte das alles aber noch viel besser: Paul Newmans Rolex «Big Red» Daytona wurde für 5.475.000 Dollar an einen anonymen Privatsammler verkauft – und auch das ist nur der dritthöchste Preis, der je für eine Rolex-Uhr auf einer Auktion erreicht wurde. (ck)