Dass Diesel-Knausern, auch im SUV sparsamer Alltag ist, wird auf dem Beweisfoto klar: 4,9 Liter für 100 km. Für die Riesen-SUV jedoch, gelten üppigere Verbrauchswerte. (Foto wip) 

 

UBA-Präsidentin bietet statt Fakten lieber parteipolitisches Gedöns

Maria Krautzberger (SPD), ihres Zeichens Chefin des Umweltbundesamtes und somit der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nachgeordnet, hat sich verplappert. Vor allem weil der Sauberfrau SUV-Modelle als Mitverursacher der Klimakrise gelten, fuhr sie schwere Geschütze auf. Fahrzeuge mit hoher CO2-Emission sollten per erhöhtem Malus-System mehr Steuern zahlen. Die Fachfrau hat offenbar übersehen, dass die als Klimakiller verschrieenen Modelle jetzt schon bei der Kfz-Steuer mit einer (für alle Autos geltenden) CO2-Komponente belegt sind. Hoher CO2-Ausstoß, hohe Steuer. Und: Wer sich einen verbrauchsintensiven Wagen zulegt, zahlt zudem über Mineralölsteuer und Ökosteuer – letztere scheint in Vergessenheit geraten zu sein – einen weiteren Obolus in die Staatskasse ein. Doch damit der unfachlichen Aussagen der Spitzenbeamtin nicht genug. „Die Subvention“ auf Dieselkraftstoff solle zurückgenommen werden. Subvention, das sollte man in dieser Besoldungsklasse (B8, mindestens 11 300 Euro/Monat)  eigentlich wissen, bedeutet Zuschuss. Doch kein Dieseltanker bekommt an der Zapfsäule eine Prämie ausbezahlt. Fakt ist, dass die Mineralölsteuer auf Dieselkraftstoff niedriger liegt als auf Benzin. Doch auch da gibt es einen Haken: Diesel-Besitzer zahlen von Haus aus mehr Kfz-Steuer. Der Gipfel der unqualifizierten Krautzberger-Aussagen freilich ist: Die Verbrauchsvorteile von Dieselfahrzeugen existierten nur noch auf dem Papier. Der guten Frau wird empfohlen, mal mit einem mittelprächtigen SUV, einem familienfreundlichen Van oder gar VW-Bus eine größere Vergleichstestfahrt zu starten. Das Ergebnis wird rasch klar werden: Gleichstarke Benziner nehmen halt einfach mehr Sprit zu sich und stoßen damit auch mehr CO2 aus. Der über einen großen Beamtenstab verfügenden Umwelt-Präsidentin hätte es nicht geschadet, beispielsweise ein wenig beim ADAC blättern zu lassen. Dann hätte sie erfahren, dass im Praxistest ein gleich starker VW Tiguan-Benziner zwei Liter Kraftstoff pro 100 km mehr zu sich nahm. Fakten statt parteipolitisches Gedöns wären somit hilfreich. Der Autor dieser Zeilen empfindet übrigens gar keine SUV-Scham, denn sein hochgebockter Golf (vulgo: Tiguan) mit 150 Diesel-PS, Allrad, Automatik, laufender Klimaanlage und Navi lässt sich, wie das Beweisfoto zeigt, in der Praxis überaus günstig bewegen: 4,9 l Kraftstoff pro 100 km auf gemischter, zurückhaltend unter die Räder genommener Strecke. Und wer jetzt fragt, wozu er doch mit seinem „Klimakiller“ Allrad braucht, der sei im Winter auf 816 m Seehöhe gerne mal eingeladen, nach einer schneereichen Nacht frühmorgens bis zu 50 Zentimeter Neuschnee von der 30 Meter langen Einfahrt wegzuschaffen. (wip)