Preziosen der Erinnerung: Vorne links in Blau der 166 Mille Miglia und im Hintergrund ein Foto von Schumacher und Agnelli.

Giovanni Agnelli liebte das Leben und Ferrari / Seine Schätze aus dem Museo Enzo Ferrari in virtueller Führung

Vor ziemlich genau einhundert Jahren lag der für immer größte Industrie-Tycoon italienischer Herkunft noch in Windeln. Giovanni (Gianni) Agnelli kam am 12. März 1921 in Turin zur Welt und starb am 24. Januar 2003 in Turin. Die Zeit dazwischen verbrachte er mit einer Kriegsverwundung, einem schweren Autounfall, der Herausbildung eines unvergleichlich aristokratischen Charismas sowie mit der Führung von Fiat an die Spitze der Industrie seines Landes – und mit der ewigen Liebe zu Ferrari.

Zudem besaß er Mittel und Neigung, sich jährlich einen neuen Ferrari zu bestellen. Dieses stetige Verhalten  führte schließlich zu einer guten Menge der wunderbarsten Legende-Wagen, die jetzt in einer hübschen Komposition gezeigt werden. Natürlich nicht irgendwo, sondern im Museo Enzo Ferrari in Modena. Vom 1. April an treten in täglich zwei virtuellen, dreißigminütigen  Führungen acht Exemplare der „Cavallino Rampante“ des Gianni Agnelli auf. Ihre Auftritte führen über eine Zeitspanne von 52 Jahren und bilden den Hintergrund für eine der Leidenschaften des als „Avvocato“ bekannten Fiat-Chefs unter der Adresse für die Anmeldung: Ferrari.com/it-IT/museums auf der Website des Museums.

Seinen ersten Ferrari aus dieser Reihe erhielt Agnelli im Jahr 1948, ein 166 MM (Mille Miglia) , ein Rennwagen für die Straße, wie die meisten Ferrari aus dieser Zeit. Agnelli war da ein junger Kerl und hohe Geschwindigkeiten waren das letzte, wovor er sich fürchtete. Diese Furchtlosigkeit führte ihn über ein 375 America Coupé, einen 212 Inter zum Fe 400 Superamerica (1959) und sieben Jahre später zu einem dreisitzigen 365 P Speciale Prototipo und dann zu einem der unvergessenen 1984er-Testarossa, der 1986 als Basis für eine Spider Version diente. Im Jahr 1989 folgte ein F40 und den Schluss der virtuellen Führung bildet ein Pininfarina Barchetta auf der Basis eines 360 Spider. Alles Preziosen mit eigenen Geschichten. Die besten erzählte der Avvocato mitunter gerne selbst.  (wp./Foto Ferrari)