Fakten, Zahlen, Hintergrund Kein schöner Audi mehr in unserer Zeit? Das A8-Flaggschiff der Vier-Ringe-Marke fährt mit High-Tech und Stil-Design toll, aber es schlingert wie die gesamte Marke mit Schlagseite einer ungewissen Zukunft entgegen. Denn Audi hat Image- und Wachstumssorgen, wegen der neuen Abgasnorm-WLTP kommen zu wenig zertifizierte Autos zu den Händlern, das Design aller Modellreihen driftet allmählich zur faden Verwechselbarkeit ab, in die neuen Batterie-Autos fließen Milliarden-Investitionen, und keiner weiß wirklich, ob sich die teuren Strom-Autos zu Lieblingen entwickeln; weil weniger Autos produziert werden, könnten Arbeits-Schichten gestrichen werden, das Vertrauen in den TDI kehrt erst allmählich zurück und für Fehler im Dieselskandal sind HunderteMillionen-Euro-Bußgelder schon verhängt oder im Gespräch. Auf dem deutschen Markt sitzt Ford mit nur rund 3000 weniger verkauften Autos für 2018 der nobleren VW-Tochter im Nacken, die mit 255 300 Autos fast 10 Prozent weniger neu auf die Straßen brachte als 2017. Der 2018-Marktanteil von Audi fiel auf 7,4 Prozent und es zeichnet sich doch ein hellerer Streifen am Horizont ab: Im Januar gingen in Deutschland 21 814 neue Audis über die Theke, das rechnet sich zu einem Marktanteil von 8,2 Prozent bei den Neuzulassungen. Aber Ford liegt nur 0,9 Prozentpunkte dahinter. Zum Sorgenkind Nummer Eins hat sich bei Audi der A4 entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahres-Januar konnten in 01/2019 nur 3614 A4 neu zugelassen werden. Das sind 6,2 Prozent weniger. Da muntert die gute Verfassung des größeren A6 allerdings auf: Mit fast 30 Prozent Plus auf 4508 Exemplare gilt der A6 derzeit als Hoffnungsträger. Offenbar kehren die gewerblichen Fahrer zum Audi-TDI zurück. Immerhin will der neue Chef Bram Schot die Modellfamilie auf die Probe stellen. Nicht jede Variante wird wohl auch im Strom der elektrischen Zukunft weiter gebaut. Aber schöne Audis wie das reduziert stylishe Flaggschiff A8 wird es weiter geben. Und der e-tron wird schon auf der A9 gesichtet. (wp)
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In eigener Sache – Und es geht weiter – Aktualisiert
Claus Witzeck, unser Team-Gefährte und Mitgründer von www.carsandcritics.de ist tot. Gestorben in den letzten Juni-Tagen, ein plötzlicher Herztod. Nur einige Jahre nach dem Ruhestands-Abschied von der Auto-Firma, die Teil seines Lebens war, und die mehr nahm, als nur ein paar schlaflose Nächte zu verursachen, doch dabei auf den Hintergrund von Ehefrau und zwei erwachsenen Kindern vertrauen durfte, freilich keine Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Wir sind noch immer verstört, wie und ob es weiter geht, hier mit der website, das wissen wir noch nicht. Claus hat uns noch Texte und Fotos hier gelassen, vielleicht helfen uns Ferien. Mitte September meldet sich www.carsandcritics.de wieder. (wp.)
Nun wird es Mitte Oktober, ehe es wieder beginnen kann, mit dem, was uns rund ums und im Auto begeistert, betört, beunruhigt und hoffen lässt. Sensationen sind noch immer nicht unser Ding, der Verlust von Claus schmerzt und irritiert weit über den Tag hinaus. Aber es gibt wieder viel zu schreiben. Beginnen wir doch, in unserem nachdenklichen Oktober mit einem gewichtigen Thema: Neue Stromer werden immer opulenter und alle Autos werden immer teurer. Dass sie wie technische Wunderwerke wirken, das ist kein Trost, sondern nur die Erfüllung unserer Wünsche. Vielleicht erfindet ja Citroen mit einem neuen Ansatz das Auto neu. Denn die wahren Citroens sind sowieso unvergessen. Auf Wiederlesen, alsbald hier, es grüßt wp.
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Fundsachen
Das Jahr hält nicht, was es versprochen hat. Bis jetzt.
Wo sind die Raben? Alle sind da, aber man sieht sie nicht.
Mehr als drei Milliarden Euro sind im Jahr 2021 als staatliche Stütze zur Förderung der E-Mobilität geflossen: Nur zur Klärung, das sind dreitausend Millionen. In diesem Jahr soll das Geld noch sprudeln, ab 2023 nur noch für reine E-Autos, über die künftige Behandlung der Hybriden wird noch gestritten. Den Teilzeit-Elektrikern droht das Förderungsaus. Das geht der FDP gegen den Strich, aber die Grünen wollen auf Kosten der Hybriden sparen. Ein unbekanntes Verhalten in diesen Zeiten. Kein Wunder, dass die in Wirklichkeit überteuerten, reinen E-Vehikel im Vergleich zu Verbrennern fast als Sonderangebote wirken. Daraus hat sich ein Stromer-Boom bei den Neuzulassungen entwickelt. Manche sagen auch Strohfeuer dazu. Den Löwenanteil vereinen lediglich zehn Erfolgstypen auf sich: Von diesen gingen im Jahr 2021 Januar bis März rund 30 000 Einheiten frisch an die Steckdosen. Im gleichen Zeitraum 2022 waren es schon fast 84 000, allein im März wurden davon knapp 35 000 reine Stromer neu zugelassen. Spitzenreiter sind die Tesla 3 und Y, dann folgen der Fiat 500e und der auslaufende BMW i3 (Marktstart vor neun Jahren!), auf den Rängen fünf bis zehn: Hyundai Kona Elektro, Renault Zoe, Audi e-tron, Mini SE, Skoda Enyaq iV und das VW-Duo ID.4/ID.5. Generell folgte der Automarkt einem Schrumpfkurs. Die Ursachen sind bekannt, nach Corona, Chipmangel und fehlenden Teilen leidet die Kundschaft unter einer gewissen Lustlosigkeit. Wofür wir Verständnis aufbringen. (wp.)
Mehr war wohl nicht drin und blieb auch ohne amtliche Ahndung: Mit 417 km/h auf der A2 zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterwegs war ein tschechischer Immobilienunternehmer. Davon spielt ein Erfolgs-Video im Internet, und die zuständige Polizeibehörde ermittelte, weil ein verbotenes Rennen vermutet wurde. Aber das konnte nicht belegt werden, es gab kein Tempolimit, die Strecke war frei, trocken und fast ohne Verkehr. Weil auch ein „Alleinrennen“ ausgeschlossen wurde, blieb der Schnellfahrer ohne Anklage. Von den aktuellen Bugatti-Typen erreichen der „Chiron Super Sport“ und der „Bolide“ Tempi über 400 km/h, der Bolide wird mit über 500 km/h notiert, die Einstiegsversion „Pur Sport“ wird wegen einer geänderten Getriebeübersetzung zugunsten besserer Beschleunigung (Null bis 100 km/h in 2,3 Sekunden) mit 350 km/h angegeben. Ältere Bugatti Chiron wurden bei 380 km/h abgeregelt, konnten aber mit einem speziellen Schlüssel für 420 km/h frei geschaltet werden. Alle Bugatti tragen den noch zu Zeiten von VW-Chef Piech entwickelten 8-Liter-W16-Motor mit 1500/1600/1850 PS im Heck. Neuerdings firmieren die wie bisher in Molsheim gebauten Supersportwagen unter Bugatti/Rimac und kosten 3,5 bis deutlich über 4 Millionen Euro. (wp.)
Mehr Schärfe in den großen Hütten war noch nie. Offenbar macht das lukrative Porsche-Beispiel Macan Schule. So vertragen sich die Chilischoten nicht nur mit Carbonara, sondern auch mit der SUV-Körperlichkeit. Deshalb hält Maserati neben dem üppigen Levante jetzt auch den muskulöseren Grecale (verwandt mit dem Alfa Romeo Stelvio) in drei Leistungsstufen bereit, mit bis zu 530 PS in der Trofeo-Version. Alfa Romeo wiederum fährt Stelvio und Tonale auf, alles Varianten im Stellantis-Konzern, wie die kompakten Jeeps. Mit SUVs, das haben auch die Italiener lernen müssen ist gut verdienen, aber: Wir meinen, arbeitet euch besser noch an der Giulia ab, wirklich ein wundervoller Leistungsbeweis im noblen Limousinen-Stil, und nur ganz wenig krawallig. Woran liegt es, dass die Deutschen nicht so zugreifen? (wp.)
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