Porsche hängt an seinem Turbo, ist aber vom Turbo-Modell nicht  abhängig. In den Zeiten abstürzender Neuzulassungen kommt es auf die Familie an.

Die Corona-Schutzmaßnahmen haben den Autohandel ins Koma geschickt. Das ist nicht zum Wundern: Wer zum Daheimbleiben aufgefordert wird, der kauft auch kein neues Auto. Deshalb sind im Vergleich zum März 2019 fast alle der vierzig beliebtesten Modelle auf dem deutschen Markt im März 2020 mit zweistelligen Prozentzahlen abgestürzt.Von Januar bis einschließlich März gerechnet, scheint die Katastrophe beherrschbar: Aufgrund guter Verkäufe im Januar/Februar 2020 kommen die meisten Marken mit blauen Augen davon. Aber die März-Zahlen mit zum Teil halbierten Zulassungen für viele Marken und Modelle wecken Zweifel an übertriebenen Hoffnungen auf eine wie wundersame Nach-Corona-Belebung der Autogeschäfte und der Autoindustrie. Ob der Corona-Schock zu dauerhafter Kaufzurückhaltung führt, weiß niemand. Allerdings sind die Zulassungsrückgänge vor allem auf die behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung und Überwindung der Corona-Pandemie zurück zu führen. Verschlossene Türen bei Autohäusern und still gelegte Zulassungsämter führen zwangsläufig zu einstürzenden Neuzulassungen. Aber Markt-Insider rechnen später mit heftigen Rabatt-Schlachten und dem Handel mit gebrauchten Autos drohen düstere Zeiten. Hohe Preisreduzierungen bei Neuwagen drücken auf die Tarife der Gebrauchten.

Die Folgen für die Marken-Zulassungen sind im März 2020 zwar dramatisch, lassen aber eher auf den rigorosen Markt-Stopp schließen; sensationelle Veränderungen in der Statistik-Hierarchie sind kaum zu verzeichnen: Mehr oder weniger alle Hersteller sind mit teilweise erheblichen Unterschieden von der quasi Schließung des Automarkts betroffen. Lediglich vier Modelle übertrafen im März 2020 ihre Vorjahrsergebnisse (wegen Neuheiten/Modellwechsel: BMW 3er, Kia Ceed, Skoda Kodiaq, Mercedes CLA); im Marken-Quartalsvergleich können nur Seat, Porsche, Jaguar, Lexus, DS, Ferrari, Bentley und Lotus, mit Ausnahme von Seat auf eher niedrigerem Absolut-Verkaufs-Niveau Zuwächse verzeichnen.

Mit der Ausweitung der Modellfamilie in Verbindung mit einer konsquenten Erneuerungsstrategie ist Porsche auch weniger anfällig für die Krisen der Sportzweisitzer. Laut Statistik wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 5687 Porsche-Modelle hierulande neu zugelassen; allerdings brachen die Porsche-Verkäufe im März 2020 im Sog der Markteingriffe ebenfalls ein, jedoch in geringerem Umfang als über die gesamte Branche hinweg. An der Spitze der Zulassungsergebnisse des ersten Quartals 2020 für Elektro-Autos fährt der VW e-Golf mit 4119 Einheiten, vor dem Renault Zoe (4095) und dem Tesla Model 3 (2901). Es folgen Audi e-tron (1884) und VW e-Up (1804) sowie der BMW i3 (1582). Insgesamt stiegen von Januar bis März 2020 die Neuzulassungen von E-Autos im Vergleich zum Vorjahr um rund 63 Prozent auf fast 26 000, während die Zulassungen neuer Autos mit konventionellem Antrieb um etwa 20 Prozent auf gut 701 000 Einheiten fielen. (wp./Foto Porsche)