NUR NOCH MINI-AUTOS AUS DEUTSCHEN LANDEN
Der Mann ist kein Narr und das Blatt ist keine Narretei: Hans-Werner Sinn sagt zur EU-Auto- und Umweltpolitik, was Sache ist, und die WiWo vom 19.10. gibt ihm dafür eine ganze Seite. Fazit davon: Die EU negiert, wie unsere Politiker und besonders die Elektro-Verblendete deutsche Umweltministerin unter dem Beifall der Franzosen alle Fakten zum E-Auto, zur EU-Zuständigkeit in Sachen Fahrverbote und zum Wirkungsgrad der Elektro-Technik im Auto. Unsere Frage: Liest denn die Politik diesen Text? Der Sinn ist doch kein Trottel mit Aufmerksamkeits-Defizit: Bitte, Svenja Schulze, ruf doch den emeritierten Professor mal an, der erklärt dir die Zusammenhänge.

Hier nur die wichtigsten Fakten und Einschätzungen: „Traumzahlen“ nennt Sinn die fortgeschriebenen Reduzierungen des CO2-Ausstoßes bis 2030. Denn umgerechnet in Liter bedeuten schon die EU-Vorgaben für 2020 bei 95 Gramm Kohlendioxid „kaum machbare“ vier Liter Diesel oder 4,4 Liter Benzin für 100 km. Es sei denn, liebe Svenja Schulze, die Umweltministerin fährt künftig auf Steuerzahlerskosten mit einem Klein- oder Elektrowagen. das hört sich noch gut an, aber: Mit welchen Autos soll denn die deutsche Autoindustrie ihre rund 600 000 Jobs künftig unterhalten? Keine Frage: Die EU-Vorgaben sind ein gesteuerter Affront gegen die deutsche Autoindustrie, und die deutsche Frau Umweltministerin macht da mit, das meint CarsandCritics. Dann sollen die deutschen doch sprsamere Kleinwagen bauen, ruft es aus dem Westen über den Rhein! Dann, so die Antwort, taumelt die deutsche Mobile-Oberklasse dem finanziellen Abgrund entgegen, wie die europäischen Klein- und Mittelklasse-Wagenspezialisten Fiat, Lancia, Peugeot, Citroen, Saab, Austin, früher auch Seat und Renault belegen. Und die für 2030 als Reduktionsziel genannten Emissionen auf 60 g/km erfordern das Drei-Liter-Verbrauchsauto: Kein Mittelklassewagen dürfte diese Werte erreichen, weder beim neuen Realen Test, und schon gar nicht in der alltäglichen Hand des Fahrers. Alles technische Albtraumwerte für die deutschen Hersteller, die wohl nicht daran zu hindern wären, ihre Fabriken mit lukrativen Umsätzen außerhalb der EU-Würgewerte zu betreiben und hier nur noch Zwergvehikel zu offerieren. Die deutsche Autoindustrie auf der Einbahnstraße einer gnadenlos-träumerischen EU-Emissionspolitik: Da hilft nur das E-Auto, sollte man meinen. Aber woher kommt der Strom? Gut, dass er für Unwissende aus der Steckdose kommt. Aber für Erleichterung gibt es keinen Grund, denn, O-Ton Professor Hans-Werner Sinn in der WiWO: „Bei dem aktuellen Energieträgermix, aus dem Strom in Deutschland gewonnen wird, kommt man bei den Elektroautos auf einen 60 Prozent höheren CO2-Ausstoß als beim Diesel.“ Sind denn unsere Umwelt-Politiker doch mit einer Art von gutbezahlter Narretei beschäftigt? (wp.)